Oct 17, 2024

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Reparatur

Horizontalsperre nachträglich einbauen - so geht´s

Eine Horizontalsperre hilft dir, aufsteigende Feuchtigkeit im Keller zuverlässig abzudichten. So verhinderst du feuchte Wände und teure Sanierungen. Mit der richtigen Anleitung und dem passenden Material aus dem Baumarkt kannst du die Horizontalsperre selbst nachträglich einbauen. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dabei vorgehst.

Eine nachträgliche Horizontalsperre mit dem Injektionsverfahren an einer feuchten Wand

Was ist eine Horizontalsperre?

Eine Horizontalsperre ist eine wasserundurchlässige Sperrschicht, die in Kellerwände eingebaut wird, um aufsteigende Feuchtigkeit und daraus resultierende Salzausblühungen und Schimmel zu verhindern. Sie wird knapp über der Bodenplatte waagerecht verlegt und bildet so eine Art horizontale Barriere gegen feuchte Wände. Meistens besteht eine Horizontalsperre aus speziellen dichten Folien oder flüssig aufgetragenen Beschichtungen. Wenn die Kellerwände feucht sind, sorgt die Horizontalsperre dafür, dass die Feuchtigkeit nicht weiter nach oben dringt.

Nachträgliche Horizontalsperren werden immer häufig auch in Bestandsbauten nachgerüstet und dienen dort als effektive Sanierungsmaßnahme gegen Feuchtigkeit im Mauerwerk.

Gründe für einen nachträglichen Einbau

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Horizontalsperre oft nachträglich eingebaut wird:

Bei älteren Gebäuden war der Einbau einer Horizontalsperre beim Bau noch keine Standardanforderung. Feuchteschäden treten hier erst nach Jahren auf.

  • Auch bei neueren Häusern kann eine defekte oder falsch ausgeführte Außenabdichtung dazu führen, dass sich im Laufe der Zeit Feuchtigkeit im Keller ausbreitet.
  • Bekämpfung von feuchten Wänden durch fehlender oder defekter Rückstauklappe (Überflutung im Keller).
  • Wenn nur Teilbereiche betroffen sind, reicht oft eine nachträgliche Horizontalsperre als punktuelle Abdichtung dieser Stellen aus.
  • Bei umfangreichen Sanierungen ist der nachträgliche Einbau einer Horizontalsperre die einfachste und kostengünstigste Lösung.
  • Moderne Materialien und Verfahren ermöglichen heute eine schnelle und saubere Installation von innen.
  • Mit einer nachträglichen Horizontalsperre lassen sich Feuchteprobleme im Keller zuverlässig und dauerhaft beheben.

Der nachträgliche Einbau sollte also immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn erste Feuchteschäden im Keller auftreten.

Abstände des Injektionsverfahren bei einer nachträglichen Horizontalsperre

Beispiel Injektionsverfahren: Die Bohrungen werden in Abständen von ca. 20cm in einem Winkel von ca. 15-20 Grad angesetzt.

Arten der Horizontalsperre

Mauersägeverfahren: Beim Mauersägeverfahren wird mit einer Mauersäge ein sauberer, ebener Schnitt in die Kellerwand gefräst. In diesen Sägeschnitt kann dann die eine Art Dichtungselement (z.B. rostfreies Blech) eingebracht werden. Der gerade Schnitt ermöglicht eine sichere Abdichtung. Nachteilig bei diesem Verfahren ist die hohe Staubentwicklung und die Notwendigkeit von speziellen Gerätschaften. Es eignet sich außerdem nur für massive Wände, da der Sägeschnitt ansonsten die Statik beeinträchtigen könnte.

Mauertauschverfahren: Beim Mauertauschverfahren werden Teile des betroffenen Mauerwerks entfernt und durch ein wasserdichtes Material ersetzt. Dies kann zum Beispiel ein Stahlbetonring sein. Diese Methode sorgt für eine sehr sichere und dauerhafte Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit. Allerdings ist das Mauertauschverfahren sehr aufwendig und teuer.

Chromstahlblechverfahren: Beim Chromstahlblechverfahren werden wellenförmige Chromnickelstahlbleche als Horizontalsperre in die Lagerfugen des Mauerwerks eingerammt. Mit Pressluftwerkzeugen treiben die Handwerker die 1-2 mm dicken Bleche in die Fuge, sodass sie sich überlappen. Vorteile dieses Verfahrens sind die einfache Durchführbarkeit ohne Öffnung der Wand sowie die vergleichsweise geringen Kosten. Nachteile können Rissbildungen im Mauerwerk durch die Rammarbeiten sein. Nicht alle Wände eignen sich für dieses Verfahren.

Bohrkernverfahren: Hier werden in Abständen von 6 bis 8 cm Löcher mit 8 bis 10 cm Durchmesser in die Kellerwand gebohrt. Diese überlappen sich leicht. Anschließend werden die Löcher mit dichtem Mörtel verfüllt. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass sich so eine stabile Sperre in nahezu jeder Kellerwand herstellen lässt. Nachteil sind der hohe Zeitaufwand und die Kosten. Aus diesem Grund findet das Bohrkernverfahren heute kaum noch Anwendung.

Elektroosmose: Bei der Elektroosmose werden in die Kellerwand Lanzen als Elektroden eingebracht, zwischen denen eine Spannung angelegt wird. Hierdurch wandert Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk und trocknet es aus. Vorteilhaft ist das umweltfreundliche Prinzio ohne Chemikalien und das gebäudeschonende Vorgehen. Nachteilig sind die hohen Kosten für das Equipment und der dauerhafte Stromverbrauch.

Injektionsverfahren: Diese chemische Horizontalsperre ist beliebt für die eigenständige Nachrüstung. Dabei werden flüssige Dichtungsmittel unter Druck in vorhandene Hohlräume und Risse in der betroffenen Wand injiziert. Nach dem Aushärten wird so der kapillarer Wassertransport unterbrochen. Vorteilhaft ist der vergleichsweise geringe Material- und Kostenaufwand. Durchaus als Nachteil anzusehen ist die schwere Überprüfbarkeit des Erfolgs und die mit ca. 20 Jahren etwas geringere Haltbarkeit als andere mechanische Horizontalsperren.

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Horizontalsperre nachträglich einbauen: Schritt-für-Schritt

Eine Horizontalsperre nachträglich selbst einzubringen, ist mit dem Injektionsverfahren auch für ambitionierte Heimwerker möglich. Im Vergleich zu anderen Methoden ist der Aufwand überschaubar und es müssen keine großen Maschinen eingesetzt werden. Wer sich unsicher ist, sollte einen Fachbetrieb hinzuziehen oder sich vorab beraten lassen:

Vorbereitung:

Keller aufräumen und freiräumen

undichte Stellen an der Kellerwand markieren

Injektionspacker und Dichtungsharz besorgen

Schutzkleidung wie Handschuhe und Brille bereitlegen

Durchführung:

1. Löcher für Injektionspacker bohren: Mit einem Hammerbohrer Löcher in die markierten Feuchtstellen in einem Neigungswinkel von 15-20 Grad bohren. Idealer Durchmesser ist 10-14 mm bei mind. 20cm Abstand zwischen den Bohrungen. Lochtiefe mind. 80% der Wanddicke.

2. Injektionspacker einsetzen: Die Packer vorsichtig in die Löcher einschlagen. Darauf achten, dass die Dichtungslamellen optimal anliegen.

3. Harz anrühren: Das Zweikomponenten-Dichtungsharz nach Herstellerangaben anrühren. Mischungsverhältnis beachten.

4. Harz injizieren: Fülle die vorbereiteten Bohrlöcher mit dem Injektionsmaterial, um eine durchgehende Horizontalsperre zu bilden. Achten darauf, dass alle Hohlräume und Risse im betroffenen Bereich abgedeckt werden.

5. Aushärten lassen: Lasse das Injektionsmaterial gemäß den Herstelleranweisungen aushärten, um eine dauerhafte und zuverlässige Horizontalsperre zu gewährleisten. Anschließend Packer entfernen und Löcher mit Mörtel verspachteln.

Was kostet eine Horizontalsperre?

Die Kosten für eine nachträgliche Horizontalsperre in Eigenleistung mittels Injektionsverfahren liegen circa bei 80-100 Euro pro Quadratmeter Kellerwandfläche. Dies ist deutlich günstiger als die Beauftragung eines Fachbetriebs, bei der schnell einige Tausend Euro zusammenkommen können.

Die Materialkosten machen den Hauptanteil aus, vor allem für das Dichtungsharz und die Injektionspacker. Hinzu kommen Ausgaben für Werkzeug und Arbeitszeit.

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Häufig gestellte Fragen

01.

Welche Horizontalsperre ist die beste?

Es gibt nicht die eine beste Horizontalsperre. Die geeignete Methode hängt von den baulichen Gegebenheiten und Anforderungen ab. Häufig wird in Eigenleistung das Injektionsverfahren gewählt.

02.

Wann lohnt eine Horizontalsperre?

Bei aufsteigender Feuchtigkeit im Keller lohnt sich fast immer eine Horizontalsperre. Sie beseitigt die Ursache statt nur die Symptome zu behandeln.

03.

Wer verbaut Horizontalsperren?

Horizontalsperren sollten von erfahrenen Fachbetrieben verbaut werden. Bei manchen Verfahren wie Injektion ist Selbermachen möglich.